- Ist es sinnvoll, dass Kinder im Kindergarten Englisch lernen und dann 1 - 2 Jahre kein Englisch haben bis zum Englischunterricht in der Schule?
Ja, da das Zeitfenster für den Fremdsprachenerwerb im Kindergartenalter ist. Wer diese Zeit verpasst, lernt Fremdsprachen nicht mehr so natürlich und anstrengungslos. Neurobiologische Gründe sind dafür verantwortlich. Was ein Kind sprachlich erworben hat, bleibt ihm erhalten - genauso wie das Erlernen eines Musikinstrumentes - auch wenn es länger einmal nicht musiziert. Oder wie das Skifahren - auch wenn es manchmal eine sogar mehrjährige Pause hat. Es wird immer wieder auf die erworbene Fähigkeit zurückgreifen können. So auch bei sprachlichen Fähigkeiten. Alles, was das Kindergartenkind an Englisch verinnerlicht hat, kann selbst nach längeren Pausen wieder aktiviert werden.
- Langweilt sich ein Kind in der Schule, wenn es schon Englisch im Kindergarten hatte?
Langweilt sich Ihr Kind in der Schule, wenn Sie viel mit ihm Deutsch sprechen, ihm viel vorlesen und sprachlich fördern? Nein, es wird einfach im gesamten sprachlichen Ausdruck gut sein und Vorteile haben. Genauso ist es mit Englisch. Selbst wenn sich bestimmte Themen wiederholen, wird es das Gelernte anwenden und üben können. Dies ermöglicht ihm andere Erfolgserlebnisse als wenn es sich den Themenkreis gerade neu erarbeitet. Dies erhöht die Sprechfertigkeit und generell die Freude am Sprechen. Selbstbewusstsein und Sicherheit im gesamten Fremdsprachenerwerb sind die Folgen.
- Mein Kind ist schon zweisprachig. Ist es sinnvoll Englisch als 3. Sprache hinzuzufügen?
Ja, denn das kindliche Gehirn ist laut Gehirnforscher in der Lage viele Sprachen gleichzeitig aufzunehmen ohne überfordert zu sein. Ein bilingual aufwachsendes Kind ist gewohnt, fremde Laute zu integrieren. Sein intuitives Verstehen ist besonders ausgeprägt. Es nimmt weitere Sprachen anstrengungsloser und selbstverständlicher auf als seine einsprachigen Altersgenossen. Selbst evtl. kurzfristige Sprachverzögerungen sind unbedeutend gemessen an den lebenslangen Vorteilen einer Mehrsprachigkeit. Biliguale Kinder haben laut wissenschaftlichen Forschungen höhere Intelligenzleistungen, da die Vernetzung des Gehirns von Geburt an intensiver ist. Seit Jahren erleben wir, dass mehrsprachige Kinder im Englischunterricht die Lerninhalte schneller erfassen und sprachlich umsetzen können. Sie sind generell spontaner im aktiven Sprachgebrauch.
- Mein Kind will nicht Englisch lernen / will nicht in die Englischstunde. Warum?
Naturgemäß lieben Kinder den Umgang mit fremden Klängen und plappern gerne das Gehörte nach. Mit entsprechender positiver Verstärkung wird es immer Spaß am Englischlernen und an den Englischstunden haben. Bitte prüfen Sie, ob andere Gründe die Ablehnung verursachen: die Mutter-Kind-Beziehung, Trennungsangst, die Lehrer-Kind-Beziehung, störende soziale Interaktionen in der Gruppe, Unsicherheit, Aufmerksamkeitsstörung.
- Mein Kind hat eine Sprachstörung und ist in logopädischer Behandlung. Kann es trotzdem Englisch lernen?
Alle Kinder können Fremdsprachen erlernen! Deshalb sollte ein Kind mit einer Sprachstörung nicht ausgeschlossen werden. Der Umgang mit einer weiteren Sprache wird sein Selbstvertrauen stärken und seine gesamte Sprachentwicklung positiv beeinflussen. Gute Artikulation und phonologische Übungen in der Englischstunde fördern die Lautwahrnehmung. Bei einem sprachgestörten Kind gilt das Prinzip ebenso: Alles, was es oft genug gehört hat, kann es auch sprechen. Es speichert den Wortschatz, die Intonation, die Syntax und - versteht!
- In meiner Umgebung gibt es nur eine Fortgeschrittenengruppe, die schon länger Englisch lernt. Kann meine Kind noch einsteigen?
Ja, denn in jeder Stunde lernt die Gruppe ein neues Thema, das in konkreten Spielsituationen demonstriert wird. Ihr Kind wird genauso wie die fortgeschrittenen Kinder das Demonstrierte verstehen, den neuen Wortschatz verinnerlichen und mit gezielten Sprechübungen sichern. Auch ein Baby begegnet seiner Muttersprache mit unterschiedlichem Niveau und wächst ganz natürlich in die Sprache hinein.